kontrapunkt

.
für alles gibt es schmerzgrenzen.
manche sind so hoch,
dass sie kaum noch jemand sehen kann.
andere hängen so niedrig,
dass ihr umgehen ins irrationale abdriftet.

ich kannte mal eine frau -
keine ahnung, ob sie noch lebt;
denn sie lebte schon damals nicht so,
als habe leben andere bedeutung,
als die, es möglichst effizient zu beenden -
die auf anhieb heulen konnte,
sobald sie an altes verlassenes fahrrad
im regen dachte.
meine fahrräder hatten keine chance
auf solches schicksal.
samt und sonders alle wurden geklaut.
und am meisten trauere ich jenem nach,
das ich am meisten liebte.
antik, wie ein rad nur antik sein kann;
ehrlich geklaut, weil aus vernachlässigter
nichtexistenz befreit, hab ich es
seinerzeit gelb-schwarz gestrichen.
und leichtsinnigerweise irgendwann verliehen.
das war's dann -
lapidare nachricht: du, ich konnte nichts dafür,
aber es wurde geklaut.
ganz so, als sei die schuldfrage wesentliche.

um schuldfragen scheren sich bloß affen.
kannibalische schimpansen,
die vor nichts zurückschrecken,
solange schuldfrage absolutheit genießt.
was kümmert sie schon,
wo welche bedeutung weiterreicht?

kontraposition:
schuldfragen sind tabu.
auch und besonders dort,
wo sie sich einem wie hundescheiße am absatz
penetrant aufdrängen.
schmerzt es darum weniger?
nein. dafür alleiner.
'komparativ' ist ebenso schwer zu merkendes wort
wie 'indefinitpronomen'.
wörter für kurzzeitgedächtnis,
welches langzeitliches nicht zu überlisten vermag.

'hingabe' dagegen ist ein langzeitwort.
eins von jenen, die schon weh tun,
wenn man sie nur buchstabiert.
davon gibt es reichlich.
nebst aller tiefenberührung,
die sich sonst noch ereignet.
bloß nicht dran denken -
kehrtwendung marsch.
jede andere option ist unerträglich.
zurück in den kopf!
bitte.
abgrundtief: bitte!

alles nur unverbindlicher quatsch.
es gibt kein bitte,
alldieweil das danke eliminiert wurde.
muss man nicht verstehen -
nur zwingend akzeptieren.
wäre ich engländerin,
würde ich jetzt tee kochen.
aber ich bin deutsche.
und darum kann ich darauf verzichten.
jede kultur hat ihr ureigenes dilemma.
ich lasse mich nicht nötigen -
egal wie groß empfundene not ist.
sowas nennt man kontrapunkt.
punkt
Sun-ray - 14. Mär, 03:20

.
in solcher stimmung fällt mir immer
jener harmlos daherkommende mistkerl ein,
der meinte,
man müsse brustwarzen nur hart genug drücken,
um zum nachgeben zu zwingen.
nicht eben selten denk ich an ihn.
bilder, die die welt nicht braucht,
die sie aber dennoch beeinflussen.
mehr, als ihr jemals lieb war.

ich möchte ihn töten.
einfach so.
und zuschauen, wie er im verrecken
seine konstruierte rolle verliert.
ihm sein sterben als echte erfahrung schenken.
was für ein lebensunwürdiges arschloch.

ich reagiere spät in wichtigen belangen.
zuweilen extrem spät.
aber ich reagiere.
so unumgänglich, wie das amen anderswo.
hiesiger schwamm ist gesättigt bis in äußerste periphärie.
stoff, der in unbedarfteren zonen amokläufe gebiert.
aber ich bin keine hilflose siebzehn mehr
und außerdem seit jeher kontrollfreak.
da brauchts schon bisschen mehr,
als möchtegern-dominanz, wahlweise -sensitivität,
um mich auf wunsch-linie zu bringen.

verurteilt und bestraft für angebliche untaten,
die ich weder als solche begreife,
noch dass ich so tun wollte,
als begriffe ich sie dergestalt.
ist eben so.
mehr wirklichkeit kann ich nicht erfassen.
und wer mir hand in den nacken legt,
dem beiß ich sie ab.
ohne wenn und aber.
denn für alles gibt es eine schmerzgrenze.

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Sun-ray - 15. Mär, 18:50
. in solcher stimmung...
. in solcher stimmung fällt mir immer jener harmlos...
Sun-ray - 14. Mär, 03:20
kontrapunkt
. für alles gibt es schmerzgrenzen. manche sind so...
Sun-ray - 14. Mär, 02:55
perspektive
. irgendwann - wenn du aufhörst, mich trotzend als...
Sun-ray - 13. Mär, 01:57

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Zuletzt aktualisiert: 15. Mär, 20:03

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